(Morrissey)

Warum sind zwischenmenschliche Beziehungen nur so kompliziert?
Oder besser: Warum machen wir es uns immer so verdammt schwer?

Es ist an der Zeit, nun mal mein Date vom vergangenen Freitag Revue passieren zu lassen…

Zusammenfassend würde ich sagen, ich hatte einen sehr schönen Abend mit einer sehr schönen Frau. Es ist eigentlich nicht viel passiert, wir haben beinahe acht Stunden lang geredet und uns dann zum Abschied geküsst.
Sie ist wirklich eine tolle Frau, aufregend, sehr klug und wahnsinnig hübsch, aber auch enorm verkopft. Sagen wir, sie denkt zuviel nach, über Dinge, die man einfach geschehen lassen sollte.

Es ist schrecklich, nicht zu wissen, was man eigentlich will!
Seit diesem Date bin ich irgendwie verwirrt. Ich würde das ganze gerne einfach geschehen lassen und schauen, wohin es uns führt, ohne große Versprechungen und ohne es gleich eine Beziehung zu nennen. Ich will nichts offenes oder einfach nur rumf*****, aber ich bin halt auch nicht verliebt, da ist kein Herzklopfen und auch keine Schmetterlinge im Bauch. Trotzdem fühle ich mich zu ihr hingezogen und es knistert irgendwie zwischen uns…
Ich will da jetzt gar keine Entscheidung fällen, ich möchte mich gerne weiter mit ihr treffen und gucken, was passiert, was sich entwickelt, ohne viel darüber nachzudenken. Aber diese Frau braucht offenbar klare Verhältnisse, feste Begriffe, entweder ganz oder gar nicht. Da wird dann ganz viel drüber nachgedacht und eine Entscheidung getroffen, und dann ist man halt zusammen oder eben nicht. Ich fürchte, dass ich ihr das nicht geben kann.

Außerdem habe ich die Befürchtung, dass wir uns in einem sehr gefährlichen Punkt zu ähnlich sind:
Wir sind beide Geister, die am Leben vorbei existieren!
Eigentlich bräuchten wir beide jemanden, der uns wieder ins Leben zurückholt, der in uns Lebensfreude und Leidenschaft weckt. Vor einiger Zeit hätte ich das vielleicht noch geschafft, aber inzwischen bin ich doch selbst nicht mehr lebendig…
Käme da nicht eine Beziehung einer Beerdigung gleich? Oder besteht die Chance, dass wir uns gegenseitig wiederbeleben? Ich weiß es nicht, aber wir hätten das Potential, uns gegenseitig zu zerstören.

Dennoch, ich werde versuchen, weniger zu denken und mehr zu genießen, und dann schauen wir mal, wohin es führt!

(Rio Reiser)

Hab' grade realisiert, dass ich ja Freitag ein Date habe...

Seltsam. Mein letztes Date ist jetzt bestimmt schon ein halbes Jahr her. Hoffentlich stelle ich mich nicht zu blöd an...

Auf jeden Fall freue ich mich und versuche gleichzeitig, mir nicht zu viele Hoffnungen zu machen. Hauptsache, es wird erstmal ein schöner Abend; und ein Abend mit einer schönen Frau kann ja eigentlich nur ein schöner Abend werden!

(Rio Reiser)

Es ist eine fremde und seltsame Welt, in der wir uns da zurechtfinden müssen...

Vor wenigen Stunden war ich noch an meinem absoluten Tiefpunkt, war mir der vollkommenen Sinn- und Inhaltslosigkeit meines beschissenen Scheißlebens bewusst, war wütend und hatte zum ersten Mal in 26 Jahren den Gedanken, dass es doch besser wäre, einfach einen Schlußstrich zu ziehen und zu sagen Leck mich am Arsch, Leben!

Und dann werde ich durch einen einzigen Anruf, auf den ich schon gar nicht mehr zu hoffen gewagt hatte, aus meinem ach so geliebten Leiden gerissen und habe plötzlich wieder etwas, worauf ich mich freuen kann, und sei es nur für ein paar Tage...

(Euripides)

Diesen Beitrag schreibe ich als Dank für meine Freunde. Ihr seid derer nicht viele, aber ich nenne Euch dennoch Legion. Und ich wäre niemals bereit, auch nur auf einen von Euch zu verzichten!
Danke, dass Ihr immer für mich da seid, für Eure Geduld und dafür, dass Ihr sie manchmal verliert und Klartext mit mir redet, für unzählige heitere, tiefsinnige oder manchmal auch ernste Gespräche, für tolle Partys, Wein, Weib und Gesang… Danke, dass es Euch gibt! Ihr habt mich mehr als einmal gerettet.
Ich liebe jeden einzelnen von Euch, weil Ihr alle einzigartig seid! Ihr wisst hoffentlich, dass ich ebenfalls immer uneingeschränkt für Euch da sein werde...

So, das kam mir gar nicht so leicht über die Tasten, soviel positive Worte… Hat aber kaum wehgetan und musste mal gesagt werden.

Abschließend möchte ich dann noch besonders den beiden tollen Frauen, deren Gesellschaft ich gestern genießen durfte, für den schönen Abend danken (das müssen wir bei Gelegenheit mal wiederholen) und mich an dieser Stelle auch bei der unbekannten Kellnerin entschuldigen, die jetzt mehr über unser Sexleben weiß, als gut für sie ist. ;o)

In Moz we trust!

(Rio Reiser)

Survival-Kit für Besuche beim Arbeitsamt:
Thermoskanne, Campingkocher, genug Verpflegung, Schlafsack, Zahnbürste, frische Unterwäsche, ein gutes und möglichst dickes Buch und gaaaanz viel Geduld.

Die Mühlen der Bürokratie arbeiten sehr, sehr langsam und nicht besonders gründlich.

Aber von vorne: Vor ein paar Tagen bekam ich ein Schreiben der Bundesagentur für Arbeit, einen Aufhebungsbescheid, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich ab dem 18.04. kein Arbeitslosengeld mehr bekomme. Als Grund für die Aufhebung wurde eine Arbeitsaufnahme meinerseits ab dem 18.04. genannt. Aha, da hab’ ich wohl was verpasst!
Der Mensch, bei dem ich neulich das Vorstellungsgespräch hatte, war so nett, mich schonmal beim Arbeitsamt abzumelden. Danke sehr!
Die Gründe, warum ich das Angebot letztendlich nicht angenommen habe, sind hier jetzt erstmal unwichtig. Aber wie kann es bitte sein, dass mich ein potentieller zukünftiger Arbeitgeber, bevor überhaupt ein Vertrag unterzeichnet wurde, einfach so telefonisch beim Arbeitsamt abmelden kann, ohne dass die wenigstens Rücksprache mit mir halten?
Werde mich auch selbstständig machen und dann lustiges Arbeitslose abmelden spielen!
Naja, auf jeden Fall bin ich heute hin zur Bundesagentur für Arbeit in meiner schönen Heimatstadt. Dort angekommen durfte ich erstmal eine Weile auf dem Flur warten. Gelegentlich kamen Menschen mit Namensschildern an der Brust und Kaffeetassen in der Hand vorbei, sahen mich gelangweilt an oder würdigten mich einfach keines Blickes.
Irgendwann wurde ich dann aufgerufen, von der Dame, vor deren Tür ich saß, und die vorher ständig aus ihrem leeren Büro kam, wegging und ein paar Minuten später wieder alleine in ihrem leeren Büro verschwand.
Besagte Dame war dann leider mit meinem Anliegen etwas überfordert und sagte mir, dass der Aufhebungsbescheid möglicherweise storniert werden könne, ansonsten müsse ich mich erneut arbeitslos melden. Aha!
Dann versuchte sie, jemanden aus der Leistungsabteilung anzurufen. Bis sie die Telefonnummer gefunden hatte, vergingen schon einige, für mich endlose Minuten. Als sie dann endlich zum Hörer griff, war in der Leistungsabteilung niemand zu erreichen. Hätte mich auch gewundert! Also entschloss sich meine engagierte Sachbearbeiterin kurzerhand, persönlich in die Leistungsabteilung zu gehen, um dort einen (hoffentlich kompetenteren) Kollegen um Rat zu fragen. So ging sie also und ließ mich warten.
Als ich gerade kurz davor war, mir eine Pizza zu bestellen, kam sie zurück und sagte mir, sie ginge davon aus, dass alles normal weiterlaufen würde, ohne dass ich erneut einen Antrag stellen müsste. Warum nicht gleich so?

Nach insgesamt etwa 45 Minuten, gefühlt waren es einige Wochen, saß ich dann kopfschüttelnd im Auto und machte mich auf den Weg zur Arbeit, denn ein wenig arbeite ich ja zwischendurch doch noch…
Dort angekommen klingelte mein Handy und jemand aus der Leistungsabteilung unser aller Bundesagentur für Arbeit sagte mir, mein Anliegen wäre geprüft worden und ich müsse mich auf jeden Fall nochmal arbeitslos melden, am besten heute noch.
In diesem Moment habe ich auf den Tisch gekotzt!

(Morrissey)

Warum hab' ich eigentlich überhaupt kein Glück mehr?

Das mit dem Job hat sich erledigt. Ich sehe es nicht ein, mich so dermaßen unter Wert zu verkaufen, da lebe ich lieber noch 'ne Weile mit der momentanen Situation.

Samstag im X hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer sehr schönen Frau. Ich musste sie nichtmal ansprechen, war nämlich vor etwa acht Jahren mal mit ihr zusammen. Ganz schön erwachsen geworden die Kleine, wow!
Da hört's mit meinem Glück aber auch schon wieder auf. Ich hab' ihr nämlich meine Nummer gegeben, und gestern hat dann mein Handy den Geist aufgegeben...
Ob das wohl ein Wink des Schicksals ist? Vielleicht will Gott mir sagen, dass er es nicht für mich vorgesehen hat, glücklich zu sein.

See, the life I’ve had
Can make a good man bad
So for once in my life
Let me get what I want
Lord knows, it would be the first time

(The Smiths - Please, Please, Please, Let Me Get What I Want)

(aus Murphys Gesetz)

So, nachdem ich in den letzten Tagen etwas schreibfaul war, geht's jetzt munter weiter.
Obwohl, so munter bin ich eigentlich gar nicht, hab' nämlich wieder nicht viel geschlafen...

Mein Vorstellungsgespräch am Freitag ist soweit ganz gut gelaufen, könnte die Stelle haben und nach Ostern anfangen. Allerdings weiß ich nicht, ob ich das wirklich will...
Die Vorteile liegen zwar klar auf der Hand, ich hätte eine halbwegs sichere Stelle, Vollzeit, mit Urlaubsanspruch und Krankengeld, Verantwortung, und der Job an sich würde mir ja auch Spaß machen, aber die Verdienstaussichten erscheinen mir doch etwas gering. Bin eigentlich nicht bereit, 40 Stunden in der Woche für unter 6,50 € die Stunde zu arbeiten. Was heißt nicht bereit, das geht gar nicht, irgendwie muss ich ja auch leben! Zudem verdiene ich jetzt als Aushilfe ja schon 6 € in der Stunde.
Muss mir wirklich genau überlegen, ob ich die Stelle annehme. So sehr ich mir auch wünsche, meine momentane unbefriedigende Situation zu ändern, ich hab' echt keine Lust, vom Regen in die Traufe zu kommen und mich im Endeffekt nur vom nächsten über'n Tisch ziehen zu lassen!

Ansonsten hatte ich noch ein ziemlich beschissenes Wochenende... Samstag im X war ich richtig mies drauf, und ich glaube, auch etwas unfair zu einigen meiner Freunde...
Sorry! Ich war einfach wütend, warum weiß ich selbst nicht, und von allem und jedem tierisch genervt. War nicht persönlich gemeint und hatte nichts mit Euch zu tun!