(Mark Twain)

Habe Freitag ein Vorstellungsgespräch bei der Firma Videomax. Die suchen für ihren Laden in Herford einen Festangestellten in Vollzeit, mit der Aussicht, später die Filiale zu leiten.
Mal schauen... Wär' ja schön, wenn das was wird, dann käme ich endlich mal etwas voran!

(Marvin der Roboter / Per Anhalter durch die Galaxis)

In Bünde hat eine Automatenvideothek aufgemacht. Mein Chef wird sich freuen, ein Computer als Mitbewerber… Asimov lässt grüßen!

Letzte Nacht 12 Stunden durchgeschlafen, sehr gut!

(Morrissey)

Wieder nicht geschlafen. Morgens um 5 aufgegeben, den Fernseher ausgestellt und erstmal Zigaretten geholt.
Gleich arbeiten… Ob mein Bürostuhl wohl zum schlafen taugt?

Werd’ ich je wieder glücklich sein?
Samstag im X wieder nicht getraut, jemanden anzusprechen…
Die Wochenenden werden immer schlimmer! Inzwischen fahre ich schon mit dem (unterbewussten) Ziel in die Disco, unbedingt eine Frau kennenlernen zu müssen. Ein zusätzlicher Druck, den ich nicht abschalten kann. Und die Depression stellt sich auch immer früher ein. War es vor ein paar Wochen noch so, dass ich erst zu Hause oder frühestens auf der Rückfahrt traurig und enttäuscht war, so nimmt meine Laune inzwischen schon im Laufe des Abends kontinuierlich ab, mit jeder verpassten Chance, mit jeder Frau meines Interesses, die das Lokal verlässt, ohne dass ich mich getraut habe.
Warum bin ich eigentlich nicht in der Lage, eine Frau kennenzulernen?
Vielleicht ist es besser so. Zur Zeit kann ich mich ja kaum selbst ertragen. Nur kann man sich selbst so schwer entfliehen… Ich würde mich jedenfalls nicht kennenlernen wollen!

Eigentlich sehne ich mich doch nur nach etwas Zuneigung und Zärtlichkeit, nach jemandem, den ich im Arm halten und küssen kann, neben dem ich nachts einschlafen und morgens wieder aufwachen kann, um den ich mich kümmern kann, damit mein Leben vielleicht mal wieder einen Sinn bekommt. Warum ist sowas denn nur so schwer zu finden?
Im Augenblick fühle ich mich einfach leer.

Und meine beste Freundin vergisst mich einfach mal so… Obwohl ich sie noch gebeten hatte, mich anzurufen und es von ihrer Seite eigentlich auch durchaus was zu erzählen gab…
Naja, haben wohl alle genug mit sich selbst zu tun.

Bin inzwischen der festen Überzeugung, dass man an Einsamkeit sterben kann!

(Morrissey)

Heute Abend ins X, ohne große Erwartungen. Werde eh wieder niemanden kennenlernen und frustriert alleine nach Hause fahren...
Naja, wenigstens sind ein paar Menschen da, die mir wichtig sind.

Bin wohl etwas pessimistisch in letzter Zeit...

(Gil Grissom / CSI)

Nun schreibe ich mal einen richtigen, wenn auch etwas sinnfreien Beitrag. Falls der folgende absurde Text einigen meiner Freunde, die das hier lesen, bekannt vorkommt - ja, den Quatsch gab's schonmal als E-Mail, aber ihr müsst ja nicht weiterlesen! ;o)

Neulich habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, warum ich es eigentlich nicht gebacken kriege, eine Frau anzusprechen. Ich bin zu folgenden Schlussfolgerungen gekommen:
Erstmal habe ich Probleme mit dem eigentlichen Ansprechen, also den ersten Worten, die ich sagen müsste, um überhaupt erstmal zu signalisieren, dass ich mich mit jemandem unterhalten und sie vielleicht kennenlernen möchte, und um ein Gespräch in Gang zu bringen. Ich habe keine Ahnung, was ich da sagen könnte und tierische Angst, nur zu stammeln und mich zu blamieren.
Zudem weiß ich überhaupt nicht, worüber ich mich eigentlich unterhalten sollte. Also mal angenommen, ich habe die erste Hürde genommen und eine Frau angesprochen, und dann? Ich hab’ doch nix zu erzählen! Ich höre lieber zu, das kann ich wenigstens.
Aber um jemandem zuhören zu können, muss die betreffende Person etwas erzählen. Und wie bekommt man Menschen dazu, etwas zu erzählen? Genau, fragen! Aber was? „Bist Du öfter hier?“ „Kommst Du aus der Gegend?“ „Was machst Du so (Beruf, Schule, Freizeit)?“ „Was ist Dein Lieblingsfilm?“ Alles völlig dämliche, ungeeignete Fragen, deren Antworten mich zudem ohnehin nicht wirklich interessieren würden!

So, jetzt kommt vielleicht jemandem so ein schlauer Tipp wie „Du unterhältst Dich doch mit anderen auch, da fallen Euch doch auch Themen ein.“ in den Sinn… Lass stecken!
Im Folgenden eine Auflistung von Dingen, über die ich mich in letzter Zeit mit Freunden und Bekannten in Discos unterhalten habe und die entsprechende Tauglichkeits-Wertung:

- die Standards: schlechte Musik, Langeweile, „Viel zu voll hier!“ oder „Hier war auch schonmal mehr los!“ = völlig ungeeignet, da viel zu negativ – das Wetter = ungeeignet – Beziehungsprobleme meiner Freunde und Bekannten = ungeeignet – meine eigene Unzufriedenheit und Einsamkeit = ähem, völlig ungeeignet – meine Neurosen = erstmal ungeeignet – Gott, Spiritualität, Glaube usw. = bin nicht sicher – Musik und Filme = könnte gehen – Larry Brent vs. John Sinclair = bin nicht sicher – Birnen und ob man die Kerne mitessen sollte = nur bei Vegetarierinnen – den Urinanteil in Erdnüssen (in Discos) = pfui – das Aussehen anderer Disco-Besucher (Lästern) = ungeeignet, man könnte ihre Freunde erwischen – Frauen (inklusive Bewertung auf der 10er-Skala) = siehe Lästern, außerdem könnte sie das wohl als sexistisch empfinden – Sex = kommt auf die Frau an – SM und Bondage = hm, später vielleicht – Bier = eher ungeeignet – Tiefkühlpizza = eher ungeeignet – den Inhalt von Tante Annes Handtasche und warum sie so schwer ist (die Tasche natürlich) = ungeeignet, obwohl lustig – Autos = das interessiert mich ja nichtmal selber – meine Hobbies und Interessen = bloß nicht, sie soll mich ja wenigstens halbwegs interessant finden – Unterwasser-Halma = ungeeignet, versteht niemand – Morrissey = *schwärm* - das Internet als gefährlichste Waffe des 21. Jahrhunderts = lieber nicht – den Verfall der deutschen Sprache = ungeeignet, nachher ist sie auch so’ne E-Mail und SMS-Legasthenikerin – Ikea = bin nicht sicher – den Zustand der WCs im X = ungeeignet – Handtücher und warum man immer eins dabei haben sollte = wichtig, aber ungeeignet –

So, mehr fällt mir im Augenblick nicht ein, aber das sind alles Gespräche, die ich tatsächlich in Discos geführt habe… Ihr seht, es ist hoffnungslos!

(Arthur Dent / Per Anhalter durch die Galaxis)

So, jetzt hab' ich mir auch mal so'n Weblog zugelegt und weiß irgendwie gar nicht, was ich hier so schreiben soll... Naja, mir fällt sicher was ein.
Vermutlich werde ich diese Sache eh nur ein paar Wochen pflegen und dann das Interesse verlieren, so geht es mir ja immer. Vielleicht überrasche ich mich aber auch mal selbst...

Momentane Stimmung: Weniger unzufrieden und hoffnungslos als die letzten Wochen.
Könnte daran liegen, dass ich neulich seit langem mal wieder Sex hatte, das tat sehr gut. Vielen Dank nochmal an die tolle Frau, die mir an diesem denkwürdigen Abend Gesellschaft leistete!
Die Entwicklung zum einsamen, zynischen, menschenverachtenden Mistkerl scheint mir aber noch nicht ganz aufgehalten...